Am Abend des 19/06/2017 erfüllen Schülerstimmen die Aula des Landeskunstgymnasiums mit eigengeschriebenen poetry slams
Letztens besuchte Frau Zymbalow einen Mainzer poetry slam. Von diesem Abend inspiriert gründete sie mit ihrer Kollegin Frau Rogel eine poetry slam AG am Landeskunstgymnasium Alzey. Ziel diese AG wurde es, eine ähnliche Veranstaltung zu organisieren, was ihnen zusammen mit den hochmotivierten Schülern innerhalb weniger Monate bereits möglich war.
Folglich fand am 19/06/2017 in der Aula des Aufbau- und Landeskunstgymnasiums Alzey um 19 Uhr erstmalig ein poetry slam Abend, in Kooperation mit den Schülern des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums und der beträuender Fachkraft Frau Cambeis, statt. Der Moderator des Landeskunstgymnasiums eröffnete den Abend mit ein paar kurzen Worten, gab das Thema „a b e r“, welches den Schülern vorgegeben wurde, und stellte die rein aus Schülern bestehende Juri vor. Schließlich wurde Doreen als erste Darstellerin auf die Bühne gerufen.
Vorab: poetry slam als wortbasierendes Performancesubgenre wurde von dem Amerikaner Mark Smith 1984 in einem Chicago Jazzclub eingeführt. Das Konkurrenzpotetial steigerte die Popularität zunächst in den USA, später global. Mitlerweile wird poetry slam als literarische Kunstform angesehen und selbst an Universitäten gefördert. Doch dessen Grundessenz und Entwicklungsrichtung kann wahrscheinlich des Begründer treffender formulieren: https://www.youtube.com/watch?v=dOpsS9H5dgQ .
Doreen Szökes mit Naturschutz betitelte slam thematisiert den Umweltschutz anhand des Lebens und der Beziehung des Baumes zu einer Frau.
Viña Mahl legt die Angst mit etwas anzufangen in „procrastination“ dar, während Charlotte einen ausdrucksstarken slam an den Tag bringt.
„Immer gut a b e r nie ausreichend“ fasst den perfektionismusbezogenen Slam Kim Schneiders zusammen.
Ellis (Marie Noelle Schmitt) Performance überrascht, denn nach der Aufforderung „eine Trauerminute allen Sätzen zu widmen, welche durch ein a b e r beendet worden sind“ kehrt Ruhe in den Saal ein.
Eine zwanzigminütige Pause löst die Performerinnen ab und erlaubt dem Publikum die Eindrücke der vergangenen Stunde über kostenfreien Getränken und frischen Brezeln zu verarbeiten, welche freundlicherweise von dem Förderverein –dem Sponsor des Abends- bereitgestellt wurde.
Zum Wiedereinstieg amüsierte eine individuelle Punktzahlüberprüfung der Performerin wegen Misstrauen an den Kopfrechenkünsten des Moderators.
Der zweite Akt wurde von Luise Schneider mit dem slam „Zuggedanken“ eröffnet, woraufhin Lina die Bühne mit ausdrucksstarker Stimme füllte, um uns mit „Allergie“ durch den Tag einer missverstandenen Allergikerin zu führen.
Die Bibelgeschichte von „Keil und Abel“ hatte Luisa Mix zu einem kleinen Wortspiel angeregt. So erfuhr die Zuschauerschaft die Geschichte des „kein und a b e r“.
Als letztes kam Lena Regner, welche dem Thema einen Generationsgeprägten Flare gab, indem sie in ihrer zum Inhalt passenden Art das a b e r demonstrierte, welches ein moderner deutscher Jugendlicher Traditionen aufwirft.
Zügig bestimmte man die Gewinnerin; Luise S., deren slam das Publikum auf eine durch „Zuggedanken“ lebendig gehauchte Alltagsreise mit dem Zug mitnimmt.
Doch um den zweiten und dritten Platz musste – zur freudigen Überraschung des Publikums – noch gekämpft werden. Performerinnen Kim und Lena zogen jeweils eine weitere Poetry aus dem Ärmel – and the slam began!
Lena ergründete kritisch die Motivation einer AFD-Wählers, wohingegen Kim mit einem – eigentlich für die Weihnachtsfeier verfassten – slam, welcher uns mit dem tiefst leidenden, verdrängten „Winter“ mitfühlen lässt. Letzteres wurde, trotz der angenehmen Ironie, mit dem dritten Platz belohnt.
Nach kurzer Danksagung an die Teilnehmerinnen, AG Leiterinnen, Schüler Juri, Sponsoren und natürlich Frau Ried wurde die Veranstaltung mit dem obligatorischen Gruppenfoto dem Ende geneigt.
Verfasser: Antoni Romanski, Viktoriya Kandybka