Dieses seltsame Gebilde ist eine Erfindung eines Berliner Ingenieurs aus den 1920er Jahren und erlaubt seinem Träger “ganz bequem während dem Golfen, Autofahren oder Angeln die Sonntagspredigt anzuhören“ – es handelt sich um einen normalen Herrenhut mit integriertem Radio, Antennen und Lautsprecher.
Dies war jedoch nicht die erste Umsetzung eines im Hut versteckten Radioapparates: Das zweite Foto stammt aus der amerikanischen Library of Congress und wurde 1921 aufgenommen. Beide Modelle konnten keine große Beliebtheit in der Öffentlichkeit erlangen, jedoch löste die Nachfolgeerfindung zwanzig Jahre später einen regelrechten Boom aus.

1949 brachte ein kleines Elektrowarengeschäft in Brooklyn den „Man-from-Mars Radio Hat“ oder kurz „Radio Hat“ auf den Markt. Dieser bestand aus einer Art Tropenhelm mit einem für die damalige Zeit winzigen Radio, welches Frequenzen im Umkreis von bis zu 30km abspielen konnte. Der „Radio Hat“ war in acht verschiedenen Farben für je $7.95 erhältlich, umgerechnet würde das heute etwa 67€ entsprechen. Dank erfolgreicher Werbung war dieser neuartige Helm schon bald voll im Trend und wurde in den Staaten überall verkauft. Er wurde jedoch 1954 mit der Erfindung des Transistorradios schlagartig abgelöst.
Schon eine seltsame Vorstellung, dass es mal eine Zeit gab, in der die High Society mit quietschbunten Plastikschüsseln auf dem Kopf herumlief…

 

EMILY REBMANN