Wie der „Bosco Verticale“ dem „Großstadtdschungel“ eine neue Bedeutung gibt…

Die Luftverschmutzung in den Weltmetropolen sind ein großes Problem – und aus der Not heraus fallen den Menschen manchmal die erstaunlichsten Dinge ein. So auch dem italienischen Architekten Stefano Boeri. Er ist der Urheber dieser riesigen „Vertikalen Wäldern“, wie die beiden 2014 in Mailand fertiggestellten Wohnhochhäuser mit ausladender Grünanlage genannt werden. Zusammengerechnet ergibt sich aus den an der Fassade angebrachten Betonwannen eine Waldfläche von über 7000 m², die ca. 900 Bäume sowie 2000 weitere Strauch- und Bodensetzlinge beherbergt. Dieser „Wald“ gehört nicht zum Eigentum der einzelnen Bewohner, sondern steht für sich und wird von einem eigenen Management versorgt. Drei angestellte Gärtner, ein fest auf dem Dach installierter Kran und ein komplexes Bewässerungssystem kümmern sich das ganze Jahr um die Erhaltung des Waldes.
Und diese beiden Türme sollen erst der Anfang sein. In der chinesischen Metropole Nanjing ist bereits ein Folgeprojekt in Arbeit, bis Ende 2018 sollen zwei noch größere solcher Anlagen entstehen. Berechnungen zufolge sollen diese jährlich mal 25 Tonnen Co2 aus der Luft filtern sowie 60 kg Sauerstoff täglich produzieren. Hiermit soll dem Smog entgegengewirkt werden und ein besseres Stadtklima aufgebaut werden.

Da der Smog für die chinesische Regierung ein Problem von größter Dringlichkeit ist und hier die Bedingungen zur Umsetzung vorhanden sind, ließ Boeri sich vor sechs Jahren in Shanghai nieder und feilt dort an seiner großen Vision. Er wurde von der Regierung beauftragt, eine Kleinstadt in seinem Stil mit 100 bis 200 Gebäuden zu entwerfen, die man bis 2020 bauen möchte…

Auch wenn solche Innovationen keinesfalls echte Wälder ersetzen können – um ein kleines Stück „Leben“ in verpestete Großstädte zu bringen ist so ein Vertikaler Walt doch eine originelle Lösung!