Ich bin Victoria Porten, 16 Jahre alt und im Kunstzug unseres Päda. Zuhause in Salmtal habe ich schon ab und zu mein Interesse zum Schreiben in einigen Leserbriefen des Trierer Volksfreunds ausgelebt, aber hauptsächlich bin ich Künstler.

Ich habe lange überlegt, was ich nun in meine Redaktionsvorstellung schreiben könnte und bin zu dem Schluss gekommen, einen persönlicheren Aspekt meiner Selbst zu schreiben, aus dem ich viel Inspiration schöpfe; Mein starker Konflikt zwischen meiner Kunst schaffenden Seite und meinem Menschsein.

Ich mache Kunst, um mich zu verewigen, also ist Kunst für mich eher etwas „Übermenschliches“, ein Lebenswerk und nicht das Leben selber. Mein Menschsein hingegen ist das reine Leben an sich und das Ausleben dessen.
Es gibt Phasen, in denen ich nur Mensch sein will und das Leben auskosten will und Erfahrungen machen will, so wie jeder Andere. Doch dann gibt es auch wieder diese heftigen Phasen, in denen ich in reine künstlerische Ekstase verfalle und ich nichts mehr machen will außer Kunst und sogar mein Menschsein abzulegen. Dann will ich einfach nur schaffen und irgendetwas für irgendjemanden in der Nachwelt hinterlassen, dann zählt das Jetzt garnicht mehr.

Aber beide Seiten sind gut und (wie ich finde) nicht verwerflich. Sie wechseln sich aber immer wieder ab und stehen im Streit zueinander. Zwei meiner liebsten Charaktere, die ich geschaffen habe sind „Mak“ und „Ritari“, die Verkörperungen dieser beiden Seiten in einer Geschichte, die ich irgendwann vielleicht mal in Form eines Comics veröffentlichen will.

Also seid bitte nicht böse auf mich, wenn ich sehr grimmig gegenüber Allem bin. Dann will ich einfach nur Kunst machen.

Emil Sinclair aus „Demian“

Foto von Victoria Porten